Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hat am 29. Juli die Hochschule der Medien (HdM) besucht und sich dabei auch ein Bild von den Aktivitäten des HdM Startup Centers gemacht. Begleitet wurde er von zwei Vertreterinnen der Stadt Stuttgart – Ines Aufrecht, Leiterin der Abteilung Wirtschaftsförderung und Susan Neupert, Wissenschaftsreferentin.
Die erste Station war im CoWorking-Space (Playpark) der Sandbox, die unter anderem von der Stadt Stuttgart unterstützt wird. Johanna Kutter vom HdM Startup Center gab hierbei einen Überblick über die gesamte Unterstützungsstruktur im Bereich Entrepreneurship und Ausgründung an der HdM – angefangen vom „Entfachen“ eines Entrepreneurial Mindsets bei den Studierenden durch innovative Lehrformate, Wettbewerbe und Veranstaltungen, über Aktivitäten, die bei der Produktentwicklung helfen wie dem Makerspace, den Acceleratorprogrammen ASAP und Sandbox, bis hin zu der Begleitung wissenschaftsbasierter Ausgründungen über die Förderprogramme Exist-Gründerstipendium und Junge Innovatoren. Die Ergebnisse dieser Unterstützungsstruktur können sich sehen lassen:
- Über zehn Prozent der Absolvent*Innen der HdM gehen den Weg der Unternehmensgründung bzw. Selbstständigkeit,
- die HdM betreute im Jahre 2020 geförderte Ausgründungsvorhaben mit einem Volumen von über einer halben Millionen Euro,
- die HdM nimmt in Benchmark-Studien wie dem Gründungsradar oder der GUESS Studie immer Spitzenplätze in ihrem Größenfeld ein.
EXIST-geförderte Tüftlerinnen und Tüftler aus Stuttgart
Im Playpark präsentierte Steffen Schuldis das Startup VOTO, welches mit dem Exist-Gründerstipendium durch das Startup Center der HdM unterstützt wird. VOTO entwickelt einen digitalen Wahlhelfer. Hierdurch möchte das Team vor allem junge Menschen über Wahlen informieren und motivieren, ihre Stimme abzugeben. Die von den Stuttgartern entwickelte App war bereits bei den Wahlen in Hessen und Niedersachsen im Einsatz. VOTO ist ein schönes Beispiel dafür, dass aus dem Zusammenspiel mehrerer Akteure des Stuttgarter Ökosystems – zivilgesellschaftlich, wissenschaftlich – spannende Startups mit gesellschaftlichem Mehrwert hervorgehen können.
In einer weiteren Station besuchte Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper das Startup Proservation in ihrem Werkstatt-Container. Proservation entwickelt eine neuartige Verpackungslösung, welche das Potenzial hat, Polystyrol (EPS) in vielen Anwendungsbereichen zu ersetzen. Als Ausgangsmaterial verwendet das Team rund um Lisa Scherer Spelzen, die bei der Getreideverarbeitung meist ungenutzt bleiben. Der „Schutzspelz“ wird mit organischen Klebemitteln versehen und bleibt beliebig formbar und völlig unbedenklich für die Umwelt. Proservation wird ebenfalls mit einem Exist-Gründerstipendium durch das Startup Center begleitet.
Zum Abschluss wurde über die Painpoints der Ausgründungsförderung diskutiert wie beispielsweise die Abwanderung vieler hier „aufgezogener“ und wachsender Startups in andere Städte wie Berlin oder München, da sich die Mitarbeiter-, Flächen- und Kapitalsuche in Stuttgart für diese nach wie vor schwierig gestaltet.
Wir sind gespannt, was sich in Bezug auf diese Painpoints in den der Amtszeit des neuen Stuttgarter Oberbürgermeister verändern wird.