Wir entwickeln natürliche Polster- und Isoliermaterialien für Verpackungen auf Basis des Reststoffs Getreidespelzen. Mithilfe eines vollständig biogenen Bindemittels können wir formschlüssige Körper herstellen, welche Styropor als Transportschutz ersetzen und danach im Biomüll oder auf dem Kompost entsorgt werden können.
Verpackungen aus Kunststoff tragen nicht nur zur globalen Umweltverschmutzung bei, sie sind zudem ein Treiber des Klimawandels: Die Recyclingquoten sind noch immer gering und bei der Herstellung entstehen hohe CO2-Emissionen. Dies gilt vor allem für Schaumstoffe aus Kunststoff. Deswegen war es Inhalt einer experimentellen Vorlesung in Lisas Masterstudiengang, Schäume auf Basis von Zellulose zu erzeugen. Lisa ging mit ihrer Idee, die vorhandenen Hohlräume des Reststoffs Getreidespelzen in ihr Material einzuarbeiten, noch einen Schritt weiter. Dies ist bereits über zwei Jahre her. Im Anschluss hat Lisa das Material als Gegenstand ihrer Masterthesis weiterentwickelt und getestet. Auch andere Abschlussarbeiten aus dem Studiengang Verpackungstechnik zu dem Thema wurden von ihr betreut. Im Anschluss hat sie noch als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HdM weitergehend hierzu geforscht. Dabei wurde der Idee von vielen Seiten aus ein großes Potenzial bescheinigt und sie wurde ermutigt, dieses Potenzial als Start-up auch ökonomisch zu heben. So kam es schließlich im Herbst 2020 dazu, dass wir zu viert auf Basis ihrer Erfindung den Antrag aufs EXIST-Gründerstipendium zu schreiben. Wir decken die wichtigsten fachlichen Kompetenzen für eine Gründung in der Verpackungsbranche ab.
Herausfordernd ist für uns alle die Entwicklung einer effizienten Produktionsanlage, da wir alle keinen technischen oder Maschinenbau-Hintergrund haben. Hier hat uns unser großes Netzwerk geholfen, welches wir in den vergangenen Monaten durch Teilnahme an Events, Programmen und Acceleratoren, insbesondere im Bereich der Kreislaufwirtschaft, aufgebaut haben. Unsere Idee trifft auf viel Zuspruch und immer wieder bieten freundliche und kompetente Menschen von außerhalb ihre Unterstützung an. Eine gewisse Vorsicht ist nötig, wichtig ist jedoch auch diese Hilfe anzunehmen und auch einen gewissen Vertrauensvorschuss zu geben, damit man gemeinsam schneller vorankommt.
Ein Jahr vergeht schneller als man denkt, besonders wenn man latent viel zu tun hat (was in einem Start-up üblicherweise der Fall ist). Deshalb ist es wichtig, sich schon frühzeitig mit geeigneten Investitionen auseinander zu setzen, welche aus den Sachmitteln des EXIST-Stipendiums bezahlt werden können. Natürlich hilft es, auch damit sparsam umzugehen, jedoch sollte man zusehen, die Mittel rechtzeitig einzusetzen. Denn eine Übertragung in die nächste Förderung ist nicht möglich.
Am 23. Februar 2024 findet der Demo Day der Sandbox im Rathaus Stuttgart statt. Seid dabei und lernt die Teams der aktuellen Kohorte kennen.